Alle Jahre wieder … siegt die Böllerei!

Alle Jahre wieder! Lesen wir von Bitten und Petitionen von Organisationen und von NGO’s an die Bevölkerung das Silvester knallen einzustellen, oder wenigstens weniger zu knallen. Jedes Jahr wieder werden die Bitten um Rücksichtnahme auf unsere Tiere und den Tieren im Wald lauter und eindringlicher.

Und jedes Jahr werden zum Jahresende Rekorderlöse verzeichnet. Hat das etwas miteinander zu tun? Je eindringlicher die Forderungen, umso bockiger wird gekauft und gezündet.

Der Dreck, der dabei am Ende übrigbleibt, dürfen die Kommunen gerne so schnell wie möglich entfernen. Alles auf Kosten der Allgemeinheit.

137.000.000 Euro

werden in diesem Jahr nur in Deutschland innerhalb weniger Minuten in der Luft entsorgt. 137 Millionen Euro. Heute lese ich, dass man mit diesem Betrag im armen afrikanischen Staat Südsudan ein Jahr lang Medizin für alle 2,4 Mio. Menschen anbieten könnte. Das wären ca. 57.000 Euro pro Person. Seit 2013 herrscht in diesem Staat ein ethisch motivierter Bürgerkrieg mit vielen Zehntausenden von Toten und Vertriebenen. 1.000.000 Menschen werden von einer kommenden Hungersnot bedroht. Wir dürfen das Leiden der Menschen und der Nationen nicht aus den Augen verlieren.

137 Millionen Euro! Und jedes Jahr wird es mehr! Leider müssen wir feststellen, dass Aufklärung und Bitten niemals helfen werden und dem sinnlosen Knallen Einhalt gebieten werden. Deswegen fordere ich die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag auf, ein Verbot für private Feuerwerke in Deutschland auszusprechen. 

Der Schaden, der durch die Feuerwerke entsteht (Brandschaden, Flurschaden, zu Tode gejagtes Tier, Straßenreinigung) ist mit keinem Menschenrecht zum Abfeuern von Feuerwerken aufzuwiegen.

In Niedersachsen und Bremen gibt es heute schon Verbote zum Abfeuern von Feuerwerken:

  • Bremen (rund um Rathaus und Roland)
  • Bad Gandersheim
  • Göttingen (komplette Innenstadt)
  • Goslar
  • Hameln
  • Hildesheim
  • Lüneburg
  • Osterode
  • EU-Vogelschutzgebiete (z.B. Nationalpark Wilhelmshaven)
  • Harz (Niedersachsen)
  • Wattenmeer (Niedersachsen)
  • Zoo am Meer (Bremerhaven)

Nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Ich sehe Feuerwerke sehr gerne und bin immer wieder davon fasziniert. Meine Faszination geht aber nicht so weit, auf Kosten von Hungernden und auf Kosten von verängstigten Tieren unbedingt an dieser, für Außenstehende wirklich seltsamen Tradition festzuhalten.

Mir würde es vollkommen reichen, mit einem Glas Sekt mit meinen Lieben auf das neue Jahr anzustoßen und wenn es schon böllern muss, mit einem Tischfeuerwerk diese Tradition zu erhalten. Übrigens, Sekt und Wunderkerzen sind sehr romantisch! Das neue Jahr sollte doch friedvoll begrüßt werden. Reicht das nicht?

Ich bitte Sie, verzichten Sie freiwillig auf die Silversterböllerei und spenden Sie das ersparte Geld hilfsbedürftigen Organisationen und dem Tierschutz.

Ich wünsche Ihnen einen friedvollen Silvesterabend und begrüßen Sie das neue Jahr 2018, das für viele von uns sicherlich einige Überraschungen zu bieten hat, mit Freude und Achtsamkeit.

Ihr © Holger Pangritz, 28.12.2017

Gute Taten statt Silvesterfeuerwerk!

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