Was wäre wenn …

… viele Probleme der Menschheit gelöst werden könnten?

Kann es so einfach sein? Viele schlechte Nachrichten erreichen uns jeden Tag. Der Klimawandel, das Sterben der Insekten, die Skandale rund um unsere Lebensmittel. Wir haben den heißesten Monat April & Mai seit Wetteraufzeichnung hinter uns. Und dann kommen diese Veganer und sagen uns, wir sollen uns retten können, indem wir einfach etwas weglassen? Und das soll noch nicht einmal ein Verzicht sein, sondern nur eine positive Veränderung bedeuten? Es ist traurig, aber was soll ich da alleine tun? Was ist das für eine Zukunft ohne Tierausbeutung, eine Zukunft, in der alle Tiere und alle Menschen ein verschriebenes Recht auf Leben haben werden?

Zu einfach, zu kindisch, zu realitätsfern? Wir können nicht verzichten, wir müssen immer mehr haben? Unsere Gesellschaft geht unter, wenn sie nicht wirtschaftlich wächst. Immer mehr, immer schneller, immer reicher? Wer wird nochmal reicher? Aber bei immer mehr Menschen kommt der Gedanke, das kann nicht alles sein, das kann nicht einfach so weiter gehen. Wie viele Erden verbrauchen wir?

Was wäre wenn … es hört sich an wie ein Märchen. Aber wir glauben an eine vegane Zukunft und arbeiten daran, diese Utopie zu einer Realität werden zu lassen. Denn was kostet es uns? Mehr Geldausgabe für den Staat und damit für uns? Höhere Aufwendungen oder Belastungen? Was sind das für kleinliche Gedanken.

Es gibt viele Vorteile auf die vegane Lebensweise sich einzustellen. Es entlastet unsere Körper, es entlastet unsere Welt. Und wie? Nur durch verzichten?

Nein, wir verzichten auf Nichts. Wir lassen nur weg. Wir lassen etwas weg, was wir niemals hätten zu uns nehmen dürfen. Ich bin überzeugt, der Sündenfall im Paradies war nicht die Verführung der Eva. Im Gegensatz dazu wurde eine viel größere Erbsünde begangen, die uns unserem Untergang nahe bringt: Wir folgten nicht dem heiligen Gebot der Nächstenliebe sondern machten die Tiere zu unseren Untertanen. Wir lebten heute noch in einem Paradies, hätten wir nur unsere Aufgabe angenommen, die Schwächeren zu beschützen und ansonsten die Tiere als gleichberechtigt mit uns unter Gottes Schöpfung anzusehen.

Vegan ist nicht nur eine Ernährungsform, sondern es ist vielmehr eine Lebenseinstellung. Es gibt viele Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen mit der veganen Ernährung anfangen und sich damit sehr wohl fühlen. Mit der Zeit kommt aber bei jedem eine weiteres Gefühl dazu – ein allumfassendes Wissen, dass diese Ernährung mehr bedeutet. Veganismus rettet die Welt auf verschiedenen Arten, nicht nur die Landwirtschaft und die Arten, sondern es verändert auch unsere Wahrnehmung. Wir werden achtsamer und plötzlich ist ein würdevolleres Leben möglich. Und das einfach nur durch „weglassen“. Wir waren auf einer Demo in Göttingen: „für die Abschaffung der Schlachthäuser!“. Als wir durch die Demonstranten gingen, fühlten wir eine sehr starke und intensive Energie. Das hat uns sehr beeindruckt. Später liefen wir in der Mitte des Demonstrationszuges. Es wurden vom Band über Lautsprecher die Todesschreie der Tiere direkt vor der Schlachtung abgespielt. Als wir dies hörten liefen uns die Tränen. Es ist kein Ding. Es ist keine Sache. Es ist ein Sie oder Er, mit dem gleichen Willen zu leben. Der Sinn des Lebens ist das Leben: Für Mensch und Tier!

Nun gibt es viele, die alles verschmähen, was nur nach Veränderung, oder einem Wechsel des Blickwinkels, riecht. Aber auch hier spüren wir bei Manchen ein Umdenken. Noch sehr leicht und noch nicht genug, aber es ist ein guter Anfang.

Veganismus ist auch ein wichtiger politischer und wirtschaftlicher Faktor. Wir sind für eine gesunde Umwelt, für ein Umdenken in der Verkehrsplanung. Wir sind für eine Umstellung auf eine Bio-vegane Landwirtschaft und einer bewussten und nachhaltigen Wirtschaft. Wir sind für das bedingungslose Grundeinkommen, denn jede menschliche Existenz hat das Recht auf die solidarische Unterstützung durch die Gemeinschaft. Wir sind gegen Gewalt und dem Handel mit Kriegsgeräten und wir sind ganz entschieden gegen rechte Demagogie und bekämpfen jede Aussaat von rechtem Gedankengut.

Tiere sind keine Sachen – das ist gesetzlich im BGB §90a verankert. Wir sind für die konsequente Umsetzung dieses Gesetzes. Tiere dürfen demzufolge nicht mehr ausgenutzt und gequält, zerstückelt und verspeist werden. Sie können nicht mehr unserem Willen unterworfen und Ihre Bestandteile und Talente ausgenutzt werden. Ich verweise gerne auf das Buch von Sue Donaldson und Will Kymlicka: Zoopolis. Eine politische Theorie der Tierrechte in einer möglichen Zukunft. Unser Ziel bleibt: wir machen aus dem Subjekt Tier – das Objekt Tier und verschieben unseren Blickwinkel – so erhaschen wir vielleicht sogar irgendwann einmal einen Blick auf das Große und Ganze.

Die, die wir uns vegan ernähren, wissen sehr genau, was in unserem Essen drin ist und was da wirklich hineingehört. Werbung und sonstige Manipulationen sind ein Angriff auf unsere Würde und dadurch erfolglos. Wir können nicht mehr würdelos leben.

Und ich möchte noch einmal betonen: Veganismus ist keine neue Heilslehre, Glauben oder Sekte. Wir folgen keinem Guru oder keiner geheimnisvollen Lehre.

Ich möchte diesen Text mit einem letzten Gedanken beenden. Das Wort Euthymia (Demokrit) bedeutet der Glaube an sich selbst. Sich nicht davon abbringen lassen, dass der Weg falsch ist. (Seneca). Es ist die Gemütsverfassung, die unsere Gelassenheit hervorruft. Es bedeutet nicht auf die öffentliche Meinung zu hören, sondern sich selber zu bilden … nicht den Weg jedes Mal zu verlassen, nur weil einer ruft. Euthymia: Glaube an Dich selbst! 

… höre in Dich hinein, dann wirst Du den richtigen Weg gehen. Und was die Anderen sagen, ist völlig unwichtig. Es ist wichtig, was Du Dir am Ende Deines Lebens einstehen kannst. Warst Du Dir Treu? Hast Du auf den Ruf Deiner Seele gehört?

Veganismus ist eine gesellschaftlich wichtige und bis jetzt politisch unterrepräsentierte Denkweise. Deswegen setze ich mich mit aller Kraft für die V-Partei³, daer Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer ein, der Partei für Veränderung, Verantwortung und Vernunft.

© Holger Pangritz, Göttingen 10.06.2018

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