Gülleflut in Niedersachsen stoppen!

Heute lese ich einen Artikel in der Osnabrücker Zeitung (Verlinkung siehe unten). Mit der Überschrift: „Gülleflut in Niedersachsen: Land kippt Winterpause“. Darin wird über die aktuellen Probleme der Landwirte beim ausbringen – beziehungsweise entleeren – ihrer Gülleauffanglager berichtet.

Da es in den letzten Monaten viel geregnet hat, kann auf den Böden keine Gülle ausgebracht werden. Im Winter gibt es bis jetzt ein Verbot für das ausbringen der Gülle, da die Böden die Gülle nicht verarbeiten können.

Nun dürfen die niedersächsischen Bauern endlich Ihre Gülletanks leeren, da sie nicht mehr wissen, wohin mit dem Zeug. Für alle diejenigen, die in der Materie nicht so bewandert sind: Gülle ist ein Produkt aus der Massentierhaltung in der Landwirtschaft. Je mehr Massentierhaltung erlaubt wird, je mehr Superställe gebaut werden dürfen, umso mehr Gülle entsteht natürlich.

Nun haben wir in Niedersachsen ein weiteres Problem. Nicht nur, dass wir DAS Schweineland sind – mit den meisten Schweinemastanlagen, wir haben auch ein riesiges Problem mit unserem Grundwasser. Durch das Ausbringen von Gülle – das mehrheitlich aus Nitrat besteht – kann ausgelaugter Boden dieses Nitrat nicht mehr filtern und es fließt ungefiltert in das Grundwasser.

Die Kläranlagen haben 2016, wie auch 2017 Alarm geschlagen, da wir Höchstwerte im Nitrat erreicht haben. Dieses Nitrat stammt von der Gülle, die vor 6 Jahren auf unseren Böden ausgebracht wurde. In den letzten 6 Jahren wurde aber ein Vielfaches mehr an Gülle ausgebracht. Wir steuern auf eine große Gefahr für unser Trinkwasser hin. Erstens wird es teurer, zweitens wandelt unser Körper Nitrat in Nitrit um und vergiftet uns.

Nitrat wird im Magen-Darm-Trakt zu Nitrit umgewandelt. Das ist giftig und verhindert in größeren Mengen, dass das Blut Sauerstoff transportieren kann. Insbesondere bei Babys bis zum sechsten Lebensmonat kann dadurch Zyanose entstehen, die sogenannte Blausucht. Kinder ersticken dabei nach und nach am Sauerstoffmangel im Blut. Nitrit kann außerdem Krebs verursachen. (aus: https://interaktiv.rp-online.de/nitrat-in-nrw/messstellen-in-nrw)

Auch eine Klage des Europäischen Gerichtshof wegen den zu hohen Nitratbelastungen im Boden ist auf dem Weg.

Das wissen alle Politiker! Und alle schweigen! Nun hat die grüne Abgeordnete Miriam Staudte im Niedersächsischen Landtag diesen Noterlass zum Ausbringen der Gülle als „dicken Klopper“ bezeichnet und schlug vor:

„doch nur eine flächenabhängige Landwirtschaft mit einer Reduzierung der Tierbestände in besonders belasteten Regionen könne das Problem der Nitratbelastung des Wassers dauerhaft senken.“

(Zitat NOZ 14.12.2017 – siehe Link am Ende des Artikels)

Das wäre ein erster, konstruktiver Schritt in die richtige Richtung. Sie wurde aber von allen Parteien der CDU, SPD, FDP und natürlich auch von der AFD, stark kritisiert.

Ich möchte noch einmal darauf hinweisen: Das Nitrat-Thema ist ein großes, bekanntes Problem. Und es wurde bis heute nicht ein Versuch unternommen, sich dieses Problems – welches unsere Kinder und Kindeskinder sehr beanspruchen wird – verantwortungsvoll anzunehmen. Das ist mal wieder ein Zeichen dafür, dass die jetzige Politik nur für das Hier und Jetzt steht und nicht visionär und verantwortlich mit unserer Zukunft umgeht.

Der Vorschlag der Grünen ist ein kleiner, erster Schritt. Aber das Ende der Massentierhaltung in Niedersachsen wäre die richtige Konsequenz, um jetzt auf die Gefahren, die uns erwarten einzugehen.

Das Ende der Massentierhaltung ist überfällig. Es wird Zeit für die biovegane #Agraragenda2030 der V-Partei³!

https://www.noz.de/deutschland-welt/niedersachsen/artikel/993204/guelleflut-in-niedersachsen-land-kippt-winterpause

© Holger Pangritz, stellvertretender Vorsitzender der V-Partei³ Niedersachsen, 16.12.2017


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